das Pferdegebiss.
Der Aufbau:
Das endgültige Pferdegebiss weist in der Regel im Ober- und Unterkiefer jeweils sechs Backenzähne auf. Zudem sind im vorderen Bereich oben und unten 6 Schneidezähne, die durch eine Zahnlücke von den Backenzähnen getrennt sind. Zusätzlich haben männliche Tiere in diesen Zahnlücken Eckzähne, sogenannte Hengstzähne, die man gelegentlich auch bei Stuten findet.
Wolfszähne sind evolutionsbedingt rückgebildete Mini-Backenzähne, die v.a. im Oberkiefer vorkommen. Aufgrund Ihrer ursprünglichen Funktion und Position findet man sie meist direkt vor den ersten
Backenzähnen. Sie können fest oder locker sitzen, groß oder klein sein; meist brechen Sie ab einem Alter von ca. 1,5 Jahren durch, teilweise bleiben sie auch als "blinde Wolfszähne" unter der
Schleimhaut in einem Wulst vor dem ersten Backenzahn sitzen. Probleme treten daher v.a. beim Anreiten auf, also wenn Pferde zum ersten Mal ein Gebiss eingelegt bekommen, da der Sitz der Trense in
etwa der Lokalistation des Wolfszahnes entspricht und so Schmerzen entstehen können. Hier empfiehlt sich dann dringend die Entfernung des störenden Zahnes.
Allgemeines zum Pferdegebiss:
Pferdezähne wachsen bis zu einem Alter von ca. sechs Jahren und erreichen so eine Länge von bis zu 7cm (Schneidezähne) bzw. bis hin zu 10cm (Backenzähne). Ab dann wachsen die Zähne nicht mehr
sondern werden jährlich ca. 1-3mm aus dem Zahnfach geschoben. Diese Strecke entspricht in etwa dem natürlichen Zahnabrieb/Jahr eines Pferde mit gesundem Kauapparat.
Im Vergleich zum menschlichen Zahn ist der Pferdezahn deutlich härter. Im Gegensatz zum Mensch muss das Pferd durch hocheffizientes Mahlen zur Zerkleinerung von hartem Steppengras seine Energie
gewinnen. Ist beim Menschen der Zahn nur mit Schmelz ( die härteste Zahnsubstanz) zum Schutz beschichtet, so ist beim Pferd der Zahnschmelz in den Zahn gefaltet. Dadurch entsteht eine
abriebfeste, rauhe Kaufläche.